Rolladen smart machen

Hallo, ich habe zwar im Forum schon nach diesem Thema gesucht - wurde aber nicht fündig.

Zu unserer IST-Situation: In unserem Haus werden aktuell noch alle Rollläden manuell bedient. Ich möchte diese aber zeitnah umrüsten auf elektrisch/smart. Stromkabel werden von den Steckdosen aus unter dem Putz verlegt.

Wie genau ist denn hier das Vorgehen?

Ich baue “normale Rollladenmotoren” (z.B. Rademacher) ein, und verbinde diese mit einem handelsüblichen Taster (oder Schalter? Was macht denn hier mehr Sinn?). Hinter dem Taster verbaue ich jetzt ein smartes Bauteil (z.B. den Fibaro)?

So kann ich über den Taster und/oder Funk den Rollladen ansteuern - richtig oder übersehe ich was?
Zusätzlich kann man ja noch zentral einen smarten Taster/Schalter installieren um alle Rollläden gleichzeitig anzusteuern. Welchen Taster/Schalter könnt ihr denn empfehlen?

Dankeschön und Gruß

Rohrmotoren
Bei den Rohrmotoren empfiehlt es sich nicht die günstigsten einzubauen. Diese sind tlw. deutlich lauter als Markenqualität. Eventuell in einem Fachmarkt sich unterschiedliche Modelle mal vorführen lassen.
Beim Einbau ist darauf zu achten, dass diese in der Waage sind. Schief eingebaute Rohrmotoren verursachen über die Jalousien nämlich auch tlw. unschöne Geräusche.

Taster/Schalter
In Baumärkten und Elektrofachgeschäften gibt es extra Jalousie-Taster/-Schalter. Ob man letztlich Taster oder Schalter nimmt, sollte eigentlich egal sein. Üblicherweise kann man eine entsprechende Einstellung im “smarten Bauteil” vornehmen. Hier z.B. ein Auszug vom Fibaro RS3 Handbuch:


Ich gehe zwar davon aus, dass dies auch bei anderen Aktoren möglich ist, aber bitte lieber vorher selbst informieren.

Eine weitere Variante sind “smarte” Taster wie z.B. der Fibaro Walli Roller Shutter. Bei diesen smarten Tastern ist die Taste bereits mit dem Unterputzmodul vereint.
Vorteil: diese passen auch in 45er UP-Dosen und die Verkabelung ist für Laien deutlich einfacher
Nachteil: das Tastgefühl entspricht nicht den “unsmarten” Tastern
Weitere mir bekannte “All in One” Taster gibt’s u.A. von Technisat (Z-Wave) und Shelly (WiFi).

Korrekt

Hierzu wird Dir vermutlich niemand eine konkrete Empfehlung aussprechen können, da dies sowohl über Aktoren als auch über batteriebetriebene Taster jeglicher Art und Form möglich ist.
Es ist also eine Frage des Geschmacks, des (gewünschten) Funkprotokolls und/oder der eingesetzten Aktoren.
Solltest Du Dich z.B. für Fibaro RS3 Unterputzmodule entscheiden, kann man neben der eigentlichen Jalousisteuerung auch weitere Aktionen/Flows auslösen, z.B. das Schließen aller Jalousien. Dies macht die s.g. Scene Activation möglich. Wenn man die Taste 1x drückt wird die Jalousie ganz normal geöffnet bzw. geschlossen. Drückt man die Taste 2x schnell hintereinander, kann dies einen Flow mit x Aktionen auslösen.

Mit die erste Entscheidung die eigentlich getroffen werden sollte ist, welches Funkprotokoll (Z-Wave, ZigBee, WiFi, markenabhängig z.B. Somfy) genutzt werden soll. Wenn das erstmal feststeht, dann kann man auch durchaus bessere Empfehlungen aussprechen.

Vielleicht melden sich ja noch andere User zu Wort. Ansonsten immer gerne fragen.

Ich habe nichts Homey spezifisches sondern nur den Tipp, Markengeräte zu nehmen. Also Rademacher, Schellenberg usw.
Ich habe die Stärke mittlerweile auch doppelt so hoch angesetzt als nach m² sein müsste, da mir schon 2 Motoren abgeraucht sind bei einer Doppeljalousie mir 2m Breite und 2,30 Höhe auf einer Achse.

Die meusten Rollos haben Gummipuffer als Aufhängung beiliegen. Wenn du schon alte Lager fest montierte Lager hast, dann die gehen die Gummilaget tauschen. Das dämpft die Übertragung der Motorgeräusche auf die Wand deutlich.

Hier bin ich offen. Wobei ich eher kein Freund von WiFi bin. Wir haben trotz 100er Leitung (Glasfaser) dennoch Aussetzer. Da setze ich eher auch Z-Wave und ZigBee - wobei ich hier keine Ahnung habe was besser sein soll. Z-Wave soll ja eine bessere Reichweite haben, dafür ist ZigBee schneller?

In dem Dschungel an Angeboten muss man sich erst einmal zurecht finden. Ich persönlich fände ein an einem zentralen Ort befestigter Funktaster der alle Rollläden (und Leuchtmittel) ansteuern kann sehr interessant.

Ok werde ich beherzigen.

Vielen Dank schon einmal!

Hast Du denn schon irgendwelche Z-Wave oder Zigbee Komponenten im Einsatz? Das würde die Entscheidung eventuell vereinfachen.

Bzgl. WiFi-Geräten kenne ich mich nicht so gut aus, aber soweit ich weiß brauchen die Geräte von Shelly keine Internetverbindung. Das läuft alles lokal. Der Vorteil von WiFi ist natürlich, dass die WLAN-Abdeckung meistens das gesamte Haus/die gesamte Wohnung abdeckt und somit überall problemlos WiFi-Geräte verbauen kann. Die Anzahl der WiFi-Geräten ist vom WLAN-Router abhängig.

Generelles zu Z-Wave und Zigbee
Z-Wave und ZigBee sind von der Funktionsweise rel. ähnlich. Im Gegensatz zu WiFi-Geräten benötigen beide Standards ein gut ausgebautes Netzwerk (Mesh) an strombetriebenen Geräten (Repeater/Router) damit alle im Haus verteilten Geräte erreichbar sind und gut funktionieren.
Bei Z-Wave Geräten wird üblicherweise eine Reichweite von 30 bzw. 50 Metern, je nach verbautem Chip, innerhalb von Gebäuden angegeben. In der Praxis ist diese üblicherweise aber deutlich geringer. Man kann bis zu 231 Z-Wave Geräte mit Homey koppeln.

ZigBee nutzt wie das WLAN die 2,4 GHz Frequenz. Beim Einrichten muss man schon darauf achten, dass sich die WLAN-Frequenz nicht mit der Zigbee-Frequenz in die Quere kommen, was grundsätzlich kein Problem darstellt. In eng besiedelten Regionen kann es jedoch schon anders aussehen. Es kann durchaus vorkommen, dass das WLAN des Nachbarn das Zigbee-Netz stört. Lt. Empfehlung von Athom soll man maximal 30-40 Geräte koppeln.

Hier noch zwei lesenswerte Artikel:

Kann sowohl mit Z-Wave oder Zigbee batteriebetriebenen Geräten realisiert werden. Aber man bekommt auch fest verdrahtete Lichtschalter die die Funktion „Scene Activation“ unterstützen. Also auch hier hat man wieder unterschiedliche Möglichkeiten.

Zum Thema Licht(-steuerung)
Ich habe die Hauptbeleuchtung mit UP-Modulen und „normalen“ Schaltern realisiert, genauer gesagt mit Fibaro Walli Switch bzw. Dimmer. So ist sichergestellt, dass auch die Oma, wenn sie zu Besuch ist, ganz normal das Licht ein- und ausschalten kann.
Das tlw. farbige Stimmungslicht wird entweder mit batteriebetriebenen (Mehrfach-)Tastern, per Sprachbefehl oder über die App gesteuert.

Das ist richtig. Shellys brauchen keine Internet-Verbindung. Man hat immer die Wahl, ob man zusätzlich über eine Cloud steuern will oder auch nicht. Ein großer Vorteil ist noch, dass wenn Homey warum auch immer ausfällt, alle Shellys autark über ihr Webinterface weiter manuell bedienbar bleiben. Über die Kapazität der Wlan Geräte an einem Router, muss sich niemand Sorgen machen. AVM gibt mehrere hundert Geräte an, bei der UniFi DreamMachine sind es über 1000.

Guten Morgen,
ich habe bei mir mittlerweile alle Rolladen mit dem Shelly 2 PM angeschlossen und ich steuere sie mit jeweils einem handelsüblichen Serientaster (Busch-Jaeger Doppeltaster-Einsatz 2020 US-205). Das funktioniert für den direkten Einsatz am Fenster sehr gut.
Die Automatisierung über Homey läuft auch sehr gut. So lasse ich alle Rolladen zum Sonnenaufgang bzw Sonnenuntergang +1,5h öffnen und schließen.
Weiter habe ich einen Flow eingebaut, der beim Verlassen aller User aus dem Haus ebenfalls die Rolladen schließen lässt. Bei der Rückkehr eines Users gehen die Rolladen tagsüber wieder hoch.
Es gibt sehr viele Möglichkeiten, die man ohne Probleme mit Shelly und Homey umsetzen kann.

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Nein ich beginne erst mich einzudecken.
Das mit den Shellys kling verlockend.

Ich denke das ist ein guter Beginn.

Vielen Dank an alle!

WiFi Komponenten, egal ob von Shelly oder BleBox, haben natürlich den Charme, dass man mit nur einem Gerät beginnen kann, ohne das man Verbindungsprobleme. Voraussetzung ist natürlich entsprechender WLAN-Empfang.
Shelly Komponenten sind außerdem rel. günstig. Mit der Walli Switch Serie hat man auch direkt einen 1er, 2er oder 4er Taster. Wenn in der UP-Dose nicht grade “großzügig” unterverteilt wird, sollte das Ganze auch problemlos in 45er UP-Dosen passen. @Undertaker hat die Walli Switch Serie in diesem Post übrigens unter die Lupe genommen. Welche Ausführungen es gibt, kann man im Shop nachschauen.

Eins solltest Du aber dennoch beachten. Shelly vertreibt kaum Sensoren und hat auch keine batteriebetriebenen Taster/Fernbedienungen im Programm. Solltest Du also weiterhin einen zentralen, batteriebetriebenen Taster zur Steuerung aller Rollos und eventuell weiterer Geräte haben wollen, führt fast kein Weg um Z-Wave oder ZigBee vorbei.

Ich bin ein extremer Shelly Anhänger und hab ne ganze Menge davon. Vom Preis und der Zuverlässigkeit, sind die Dinger einfach unschlagbar. Wie schon Dirk angemerkt hat, solltest du ein gutes Wlan haben. Du kannst das ja einfach feststellen, indem du mit dem Handy zum Einbauort gehst. Hast du dort Wlan, wird auch der Shelly funktionieren.
Ich empfehle ein eigenes 2,4 Mhz Wlan aufzuspannen, wo nur Smart Home Komponenten angemeldet werden. Du hast so eine bessere Übersicht.
Das Wichtigste bei UP-Modulen ist die Tiefe deiner Dosen. Wenn das passt, kannst du den Shelly hinter deinen originalen Schalter oder Steckdose setzen. Ansonsten ist Hammer und Meißel angesagt. Das Problem hast du aber bei jeder Marke.

Im Moment gibt es den Shelly 1 in der Bucht für € 13.- . Ich hab da richtig zugeschlagen und baue die Dinger in 3er Steckdosenleisten ein. So mache ich mir für ein paar Euro Steckdosenleisten, wo jeder Steckplatz einzeln schaltbar ist.
Ich hab sogar in verschiedenen Elektrogeräten welche drin. Das Aufwendigste war ein elektrischer Sessel, wo 3 Shelly 2.5, alle 3 Motoren steuern. Homey sorgt jetzt für Memory-Funktionen.

Dann ist es wohl so. Ich habe außerdem im Außenbereich Hue-Leuchtmittel verbaut. Die spannen ja schon ein Mesh-Netzwerk auf. Im Innenbereich kommen wohl die Tage auch noch welche dazu.

Wir haben damals im Hausbau das Thema Smart-Home komplett außen vor gelassen. Jetzt habe ich an verschiedenen Knotenpunkten Schalter und Taster eingebaut bekommen (neben der Eingangstür z.B. insgesamt 4).
Kann ich dieses Gebilde auch mit einem 4-fach-Taster abbilden - das wäre dann natürlich verdrahtet.

Ich hatte etwas Glück und bei mir war eine Eltako Schaltung vorhanden, die an sich über Kabelverbindungen angeschlossen ist. Diese ist aber auch für Funksignale auf einer angepassten EnOcean Basis erreichbar (Eltako Funkeinheit vorausgesetzt) und nachdem ich einen Adressfehler behoben hatte (was mich Tage verzweifeln ließ beim Auslesen - Gruß an den damaligen Elektriker, der den Fehler einbaute) und über ein Funkmodul mittels OpenHab & Raspberry Pi eine Brücke zum Homey baute, konnte ich darüber alles automatisieren und steuern.

Der vorherige Eigentümer wusste glaub von dieser Möglichkeit gar nichts. Also nicht immer muss man sich komplett neu ans Werk machen & die ganze Elektrik aufreißen :).

Der Vorteil von EnOcean ist, dass die Schalter ohne Batterien betrieben werden können, da durch das Klicken ein ausreichender Stromfluss stattfindet, um das Funksignal abzugeben. Bei vielen Fertighausanbietern ist Eltako bzw. EnOcean im Programm. Z.B. Weberhaus. Leider kann der Homey dies selbst noch nicht adressieren.