Onkel Undertakers Bastelstunde - Heizkörper Turbo

Heizkörper-Turbo

Schon lange vor der Energiekriese hatte ich mal einen Artikel gelesen, wo jemand seine Flachheizkörper gepimpt hat, um ein Aufheizen des Raumes zu beschleunigen. Dabei sollte nicht am Thermostat gedreht werden. Den Boost übernehmen PC Lüfter.
Das Prinzip besteht darin, an der unteren, offenen Seite des Heizkörpers, PC Lüfter zu installieren, sie sollten die warme Luft aus dem Heizkörper ziehen und so für eine schnellere Verteilung im Raum.
sorgen. So etwas gibt es auch fertig zu kaufen, es ist allerdings absurd teuer.

Für meinen Test sollte der Preis in einem überschaubaren Rahmen bleiben. Als erstes habe ich die Breite zwischen den beiden Heizkörperteilen gemessen. Die Lüfter sollten aufgrund des WAF, leise, und nicht besonders auffallen. Die Wahl viel auf 3 ARCTIC P12 PWM PST - 120 mm, die pro Stück für € 9,99 zu bekommen waren. Die Lüfter drehen mit 1800 U/min und sollen 95,7 m³/h Luft schaufeln. Mit 0,3 Sone, sind sie auch recht leise.
Ich hatte auch nicht geplant, die Lüfter permanent laufen zu lassen. Vielmehr sollten sie das Aufheizen am Morgen unterstützen, dass es mit gleicher Heizenergie, schneller warm ist.
Auf die Lüfter habe ich ein paar Magnete geklebt und sie mit einem 12 Volt Netzteil verbunden. Das Netzteil selbst, wird durch einen Osram Plug in Betrieb genommen und somit kann Homey die Maschinerie steuern.
Durch die Magnete halten die Lüfter recht gut. Ihr müsst nur darauf achten, dass die Lüfter so installiert sind, dass sie die Luft aus dem Heizkörper ziehen. Da alles für den Test recht unkonventionell verkabelt ist, verzichte ich auf Bilder.

Der Test des Ganzen dauert länger wie die Montage :joy:. Insbesondere das Abpassen der exakten Raumtemperatur erfordert Geduld.
Um gleiche Bedingungen zu schaffen, habe ich mir folgendes ausgedacht.

  • Raumtemperatur 20°C (gemessen mit Aqara)
  • Thermostat Shelly TRV, Zieltemperatur 25 Grad
  • Messen der Raumtemperatur mit einer Stoppuhr nach 5, 10 und 15 Minuten.

Das Ergebnis hat mich beeindruckt.
Nach 5 Minuten:

  • ohne Lüfter 20,4 Grad
  • mit Lüfter 20,9 Grad

Nach 10 Minuten:

  • ohne Lüfter 21,2 Grad
  • mit Lüfter 22,8 Grad

Nach 15 Minuten

  • ohne Lüfter 22,9 Grad
  • mit Lüfter 24,1 Grad

Das scheint also tatsächlich zu funktionieren. Ich bau das Ganze jetzt mal in schön und teste es. Homey wird also in Zukunft die Heizung bei der morgendlichen Aufheizphase, 15 Minuten unterstützen.

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Nette Idee. Die 40mm Lüfter von Noctua könnten dafür auch super geeignet sein. An der Unterseite angebracht drücken die kühle Luft zwischen die aufgeheizten Wände und beschleunigen so die natürliche Zirkulation zusätzlich.

Wird in Summe zwar teurer, dafür aber “unsichtbar”

Gruß

Echt gute Idee! :+1:t3:

Eben war ein Kumpel bei mir, der mich unter der Heizung rumkriechen sah. Nach kurzer Erklärung hatte er begriffen, um was es geht. Er will das auch, nur hat er noch die alten Rippenheizkörper. Kein Problem. Wir haben 5x billige 120 mm Lüfter bestellt. Die werden auf einem Brettchen befestigt und hinter der Heizung als blasend montiert. Der Effekt sollte nahezu gleich sein. Den Wärmemengenzähler sollte man aber nicht direkt anpusten.
Ich berichte, ob und wie das funktioniert hat.

Witzige Idee. Aber bringt das was? Die Energie, die nun schneller von der Heizung abziehst, kühlt den Heizkreislauf auf gleiche weise schneller ab. Du heizt ggf. schneller, aber nicht günstiger. Die Wärmemenge ist gleich. Im Zweifel heizt deine Heizung dann noch die Vorlauftemperatur hoch, weil der Rücklauf kälter als üblich ist. Dann brauchst du schnell reagierende Thermostate :laughing:

:man_shrugging: Ich bin nicht wirklich Heizungsbauer oder Physiker und kann nicht sagen, ob das jetzt energiesparend ist. Meine Laienlogik sagt mir nur, wenn ich die Wärme mit Gebläseunterstützung im Raum schneller verteile, müsste das Thermostat bei erreichen der Solltemperatur auch schneller wieder schließen. Und ja, die Shelly TRV sind schnell. Ca. 1-2 Sekunden Reaktionszeit.
Haben wir hier im Forum keinen Heizungsbauer, der den Sinn oder Unsinn einer solchen Modifikation bewerten kann ?

Da wäre ich tatsächlich auch interessiert.

Bin zwar kein Physiker, der es exakt durchrechnen kann…aber Ronny hat an sich recht. Du ziehst mit dem Lüfter schneller die Wärme aus dem Heizkörper, die Rücklauftemperatur ist niedriger und der Kessel im Keller muss den höheren Temperaturunterschied wieder ausgleichen.

Also schneller bist du damit auf jeden Fall, günstiger eher nicht. Trotzdem eine gute Idee!

Und noch ne Ergänzung:
Damit könnte der Lüfter ggf. eigenständig anlaufen, sobald der Heizkörper warm wird.

Bin mir nur nicht sicher ob der Temperaturunterschied ausreicht.

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In welchem Abstand sollten die Lüfter installiert werden ?

Keine Ahnung. Wie viele Lüfter und in welchem Abstand, kommt auf die Länge des Heizkörpers und die stärke der Ventilatoren an. Mein Test war mit 3x 120 mm Lüfter an einem 1,50 Meter langem Heizkörper. Die Lüfter hatte ich ausgehend von der Mitte, gleichmäßig über die Heizkörperbreite verteilt. Je mehr Lüfter, umso schneller sollte sich der Effekt einstellen.

Die Peltierelemente sind nicht als Thermoschalter verwendbar. Sobald sie Spannung bekommen, wird eine Seite warm und die andere Seite kalt. Du kannst sie zum Kühlen oder Wärmen von kleinen Bauteilen benutzen.
Wenn du die Ventilatoren automatisch schalten willst, genügt ein Temperatursensor, den du auf die Heizung klebst. Ein Flow mit größer als und kleiner als xx Grad und die Geschichte läuft. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das im Dauerbetrieb Sinn macht. Den größten Effekt wirst du beim Aufheizen eines Raumes oder zum Ausnutzen der Restwärme am Abend haben. Das kannst du dann gut mit der Temperaturänderung des Thermostaten kombinieren und brauchst nicht wirklich einen zusätzlichen Sensor.

Mir hat ein Heizungsbauer erklärt, dass mit Ventilatoren belüftete Heizkörper ein alter Hut sind. Insbesondere bei Wärmepumpen ( Niedertemperatur Heizkörper) oder für Heizungen mit geringer Vorlauftemperatur, oder bei einem für den Raum zu kleinen Heizkörper, wird das seit Jahren verwendet, um den Wirkungsgrad zu steigern.

Es würde etwas bringen wenn du ein Brennwert Gerät hast welches den Rücklauf durch die abgase leitest.

Somit kannst du erstens mehr Energie aus den Abgasen ziehen und zweitens die Vorlauftemperatur senken. Somit könntest du versuchen deine Vorlauftemperatur auf 40 Grad zu senken.

Damit steht der Wärmepumpe in Zukunft auch nichts mehr im Wege.

Habe ähnliches vor. Liegt schon alles in der bastelkiste… günstige 120mm Lüfter die sehr leise sind und einen pwm Controller mit Temperaturfühler der je nach Vorlauftemperatur den Lüfter langsamer (niedrige Temperatur) oder schneller dreht (hohe Vorlauftemperatur). Der Nachteil bei dem Controller ist das man keine ausschalt schwelle definieren kann…

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Danke für die Infos :smiley::+1:

Hmmm, dann hab ich beim schnellen lesen etwas falsch verstanden.

Dachte das würde in etwa so funktionieren, wie die Ventilatoren für den Holzofen, aber wahrscheinlich ist die Differenz der Temperaturen nicht hoch genug:

Hab mir mal ne fertige Lösung für einen Heizkörper zugelegt.



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Das Bild funktioniert bei mir leider nicht

Edit:
Ja, jetzt klappts.

Schöne und saubere, aber etwas teure Lösung.

Jetzt sollte es gehen

Setzen wir schon seit Jahren ein um die Vorlauftemperatur weiter absenken zu können.
Die Konvention bei Heizkörpern hört bei ca. 40°C auf, bzw. kommt nur ganz langsam in Gang.
Spart Energie, erhöht bei Brennwert (Gas/Öl/Pellet) den Wirkungsgrad.

Hauptsächlich wird es aber bei Wärmepumpen eingesetzt, jedes Grad weniger erhöht die Effizienz.
Aber nicht als Bastellösung, sondern von Kermi x-flair Heizkörper.